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Kindliche Trauer hat viele Gesichter.

Hilfe und Angebote für Kinder

Kinder bis zu einem Alter von ca. 3 Jahren besitzen noch kein Zeitgefühl und daher auch kein Verständnis dafür, dass das Leben endlich ist. Erst ab einem Alter von ca. 7 Jahren begreifen Kinder die Endgültigkeit des Todes. Dennoch ist es ein einschneidendes Erlebnis, wenn das theoretische Wissen über das Sterben auf einen realen Verlust trifft.

Über die sprunghafte Trauer

Trauer kennt keine Regeln und ist individuell, das ist bei Kindern nicht anders als bei Erwachsenen. Typisch für Kinder ist jedoch die sogenannte „Pfützentrauer”. Das bedeutet: Kinder wechseln oft von tiefer Trauer in eine fröhliche Phase und wieder zurück. Manchmal treten intensive Trauerphasen bei Kindern und Jugendlichen erst später auf. Nämlich dann, wenn der Tod nicht nur vom Kopf verstanden, sondern auch im Herzen angekommen ist.

Über ehrliche Antworten und körperliche Nähe

Wie verhält man sich am besten gegenüber trauernden Kindern? Was kann man tun und welche Angebote machen?

 

  • Ehrlich und konkret sein. Das gilt auch für die Sprache. Also zum Beispiel nicht davon sprechen, dass der Opa „eingeschlafen” ist.
  • Kinder und Jugendliche mit einbeziehen, d. h. mit zur Trauerfeier und Bestattung nehmen und sie aktiv mitgestalten lassen, z. B. Blumen aussuchen.
  • Trauer anerkennen, alle Gefühle aushalten, Nähe und Halt geben.
  • Rituale pflegen und Erinnerungen wachhalten, z. B. Omas Kuchen backen, Bilder aufstellen oder erinnerungswürdige Orte besuchen.
  • Kreative Spiel- und Gestaltungsangebote zur Verarbeitung und zum Ausleben der Trauer machen.

 

Über Bücher zum Vorlesen

Ein schönes Ritual ist auch das gemeinsame Lesen bzw. Vorlesen eines thematisch passenden und altersgerechten Buches. Es gibt viele schöne Bücher, die die Themen Sterben und Verlust kindgerecht behandeln und begreiflich machen.

 

Wir vermissen dich, lieber Bär!
(3 - 6 Jahre)
Jane Chapman

Ente, Tod und Tulpe
(4 - 6 Jahre)
Wolf Erlbruch

Die besten Beerdigungen der Welt
(4 - 6 Jahre)
Ulf Nilsson und Eva Eriksson

Matti und der Großvater 
(6 - 8 Jahre)
Roberto Piumini

Nie mehr Oma-Lina-Tag? 
(ab 5 Jahre)
Hermien Stellmacher und Barbara Korthues

Leb wohl, lieber Dachs 
(4 - 6 Jahre)
Susan Varley

Was ist das, fragt der Frosch
(4 - 6 Jahre)
Max Velthuijs